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Modellprojekt Haus der Statistik

Der ehemalige Sitz der Staatlichen Zentralverwaltung der Statistik der DDR im Zentrum von Berlin, erbaut in den 1968-70-er Jahren, wird zum Ausgangspunkt für die Entwicklung eines resilienten urbanen Stadtbausteins mit einer besonderen programmatischen Vielfalt. Zielsetzung ist ein breit gefächertes und langfristig bezahlbares Nutzungsangebot für Stadt, Kiez und Nachbarschaft. Im Bestand des städtebaulichen Ensembles und durch ca. 65.000 m² Neubau entsteht in einem kooperativem Vorgehen verschiedener Gruppierungen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft und dem partizipativen Mitwirken durch die interessierte Stadt-­Gesellschaft Raum für Kunst, Kultur, Soziales und Bildung, bezahlbares Wohnen sowie das neue „Rathaus der Zukunft“ für den Bezirk Berlin-Mitte.

Die Kooperationspartner zeigen anhand des Modellprojektes, wie gemeinsam Stadt machen geht und haben sich hierfür zu einer Koop5 zusammengeschlossen, die an der gemeinwohlorientierten Entwicklung des Haus der Statistik arbeitet: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, das Bezirksamt Berlin-Mitte, die landeseigenen Gesellschaften WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte und BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH sowie die ZUsammenKUNFT BerlineG.
Der Städtebauliche Entwurf für das neue Quartier sieht folgende Nutzung vor: Rund 65.000 m² Neubau, die den Bestand des Haus der Statistik (46.000 m²) ergänzen, drei Höfe „Stadtzimmer“ in der Mitte des Areals für gemeinschaftliche Nutzung und Begegnung, Wohnbebauung entlang der Berolinastraße (sieben Geschosse) mit zwei 15- und 12-geschossigen Wohnhochhäusern, ein 16-geschossiger Büroturm an der Otto-Braun-Straße für das neue Rathaus Mitte, drei „Experimentierhäuser“ für wechselnde Nutzungen sowie Dachgärten und Gemeinschaftsterrassen, die für zusätzliches Grün in der dichten Bebauung sorgen. Das Modellprojekt Haus der Statistik ist durch die Nationale Stadtentwicklungspolitik mit dem Bundespreis kooperative Stadt 2021 für herausragende kommunale Beispiele der Kooperation von Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung ausgezeichnet worden.
 

Bauplatz und Basis der Entwurfsaufgabe für den Wettbewerb proHolz Student Trophy ist das an den Gebäudebestand an der Karl-Marx-Allee/ Berolinastraße "Haus der Gesundheit" gekoppelte Neubauvolumen nach dem Städtebaulichem Flächenmodell, Baufeld C und/oder Baufeld C1. Das Modellprojekt sieht folgende Nutzung vor: Baufeld C: Gemeinschaftliche Wohnformen, Clusterwohnen, Gewerbenutzungen in den Erdgeschossen, Nachbarschaftsräume, Bezahlbarer Wohnraum. Baufeld C1: Inklusives-, Gemeinschaftliches Wohnen, Experimenteller Holzbau, Genossenschaftlicher Bau. Für das Entwurfsprojekt können entweder eines der beiden Baufelder oder beide Baufelder gesamtheitlich mit den entsprechenden Volumina belegt und ausgearbeitet werden. Anhand des Entwurfsprojektes sollen die Stärken des standardisierten Bauens mit vorgefertigten Elementen im städtischen Gefüge und die Interaktion mit den umgebenden Baukörpern aufgezeigt werden. Das mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise soll sich als ökologischer, effizienter Baustein in das Areal einfügen.

  • Interdisziplinäres Vorgehen bei der Projektarbeit in Planungsteams aus den Bereichen Architektur und Tragwerksplanung und an der Planung beteiligten Fachbereichen wie Brandschutz, Bauphysik, Gebäudetechnik (min. 2 Studierende im Team).
  • Die pävalente Funktion des Entwurfsprojektes ist das Schaffen von leistbaren Wohnraum, zusätzlich eine vitale Sockelzone, mit Mehrwert für die Bewohner und Anbindung an die Nachbarschaft, abhängig von der  lokalen Gegebenheit, z.B.: Einrichtungen für Co-working, Raum für Kleingewerbe, Reparaturwerkstätte, Verkaufsladen, Cafè, Treff, usw.
  • Optimale Nutzung der Flächen, kompakte, durchdachte Grundrisse, rationale, über den Lebenszyklus flexible Wohnungstypologie, Wohnungsgrößen zwischen 30m2 und 90m2 für verschiedene Nutzergruppen. Freiräume für die Gebäudenutzer, die gleichzeitig zur Klimaverbesserung im Umfeld beitragen (Sommerliche Überhitzung, Luftqualität ..). Ökonomisch und funktional sinnvolle Erschließungsflächen, Barrierefreiheit, Fluchtwegszenarien, Überlegungen zum Brandschutz.
  • Bausystematik und Logistik: Bauweise ist der Holzbau, Holz-Hybridbau. Vorfertigung von Elementen mit einem angemessenen Grad an Standardisierung und Systematisierung (geht vom 2D Element bis zum 3D Raummodul). Augenmerk auf einen durchgängig optimierten Ablauf in der Fertigung (lean production), von der Produktion der Elemente im Werk, über den Transport bis zur Montagelogistik vor Ort. Nachhaltige Ressourcenverwertung (circular economy) und Rückbau der Baukomponenten sollen bereits im Zuge des Planungsprozesses berücksichtigt werden.