Rekonstruktion Übungsarena Gladiatorenschule Carnuntum
Dass es sich bei der Übungsarena um eine Holzkonstruktion handeln musste, war durch die Pfostenlöcher des Außenringes belegt, und es zeigte sich, dass die Breite des Kreisringes genau drei Sitzstufen in der den römischen Amphitheatern üblichen Standardabmessungen (ein Verhältnis von 1,5 : 3 röm. Fuß, ca. 44 : 88 Zentimeter) entsprach.
Ausgehend vom Wissen über römische Holzkonstruktionen, die sich aller noch heute bekannten zimmermannsmäßigen Holzverbindungen bedienten, galt es eine in sich standfeste Konstruktion zu entwickeln und dass in den Pfostenlöchern Rundhölzer nachgewiesen wurden, bewirkte deren weitgehende Verwendung im Unterbau der Sitzstufen. Diese wurden
aus händisch bearbeiteten Bohlen hergestellt.
Die Abstände der Pfostenlöcher des Außenkreises ergaben ein 16-Eck, eine höchst logische Teilung, die wiederum ihre Entsprechung im römischen Maßsystem hat, denn 16 digiti (=kleinste Maßeinheit des römischen Maßsystems mit 1,85 Zentimeter) ergeben 1 römisches Fuß.
Aus Gründen des Denkmalschutzes durften die aufgefunden Bauwerksreste nicht zerstört werden, daher kamen anstelle der ursprünglichen Fundamentierung der Stützen Flachfundamente zum Einsatz. Auf den inneren Mauerring, der hier wegen der künstlerischen Wandgestaltung nicht sichtbar in Erscheinung tritt, wurde zugunsten der Holzkonstruktion verzichtet.